Dieter Zobel

Dieter Zobel – MEZ 31,00 (Experimenteller Elektronik-Underground DDR 1989) VÖ: 15.04.22 Bureau B.

Als 2006 unser Zonic-Spezial „Spannung. Leistung. Widerstand. Magnetbanduntergrund DDR 1979-1990“ in Kooperation mit dem Verbrecher Verlag und dem legendären Label ZickZack erschien, gab es teils erstauntes Aufhorchen. Zumal, wenn den beigelegten CDs aus westlicher Perspektive gelauscht wurde. Teil dieses schrägen Kassettentäter-Ost-Potpourri an wirbelnder Post Punk-Vielfalt, die Bert Papenfuß, Bo Kondren, Bernd Jestram und Ronald Lippok mit fundierter Deutungshoheit kompilierten, war auch ein Stück von Dieter Zobel und Jörg Thomasius, das fälschlich als Werk ihrer gemeinsamen Ostkraut-Band Das Freie Orchester markiert wurde, tatsächlich aber von ihrem Tape „Musik aus dem Regen“ stammt, das 1988 beim bandeigenen Label Kröten Kassetten erschien.

Während das mittlerweile hoch gehandelte Zonic-Spezial längst ausverkauft war, machte Bureau B mit der 2014 veröffentlichten Auswahl „Magnetband“ wenigstens einen Teil des musikalischen Spektrums auch international zugänglich. Diesem Auftakt folgen nun, pünktlich zum Erscheinen des diesmal ohne Tonträger kommenden Nachfolger-Buchs „Magnetizdat DDR“, gleich zwei Fortsetzungen der Serie „Experimenteller Elektronik-Underground DDR“: „Acht Gesänge der schwarzen Hunde“, eine Zusammenstellung von Jörg Thomasius-Produktionen der Jahre 1980 bis 1990, sowie eben „MEZ 31,00“ von Dieter Zobel aka Didier Leboz, eingespielt 1988 und erschienen als Solo-Kröten Kassette im Umbruchsjahr 1989.

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