Hans Nieswandt

Als es den DJ, Autoren und Produzenten Hans Nieswandt Anfang 2020 von Köln nach Seoul verschlug, eröffneten sich ihm schlagartig neue Räume, Sichtweisen und Dynamiken. Während er auf ausgedehnten Streifzügen die koreanische Hauptstadt erkundete, fand Nieswandt parallel neue Wege durch den eigenen Musik-Kosmos, zur Neuvermessung der Klangwelten, die ihn von seiner Kindheit bis heute geprägt, begleitet, erfreut und oft genug auch ernährt haben. Das auf diesen langen, mäandernden Wanderungen durch seinen 
Inner Space entstandene, neue Album heißt „Fluoreszent“ (VÖ: 28.03.25/Bureau B), und es leuchtet entsprechend.

Nach vielen Jahren gibt es also endlich wieder ein richtiges Autorenalbum von Hans Nieswandt: selbst geschrieben, gespielt, produziert und gesungen.

Dabei zeigt Hans Nieswandt eine erstaunliche, stimmliche Wandlungsfähigkeit und auch sonst eine große stilistische Bandbreite. Von Neo-Kraut-Entwürfen wie „We’re Almost There“ oder dem Titelsong „Fluoreszent“, über von ihm so eigentlich kaum zu erwartende Goth- und Darkwave-Ausflüge („The Wheels Of Love“ oder „A New Bohemia“), Synthwave-Knaller wie die erste Singleauskopplung „Hear The Voices“ bis zu Art Pop 
(„Seltsames Licht“,„Foolin The Clown“, „Satin Street“) reicht das Spektrum, und dazwischen findet sich dann versteckt auch noch ein veritabler Discopunk-Hit („Here Comes The Sound!“). Ein großes, ein reiches, ein außergewöhnliches Album, für das sich das Warten gelohnt hat.

Schreibe einen Kommentar