Jetzt! – neues Album „Wie es war“ VÖ: 26.07.19 LP / CD / DL (Tapete Records)
Die Songs laufen überwiegend in Dur, den hymnischen Gipfel erklimmt Girke paradoxerweise ausgerechnet dort, wo er eindringlich das Fehlen einer ehemaligen Liebe besingt: „Eins und eins ist unendlich viel“. Und zur Sicherheit zusätzlich auch noch eine Art lyrisches Hinweisschild anbringt: Denk nicht, das Leben sei sentimental. Sentimental-melancholische Verwässerungen schiebt Girke auch anderswo rigoros zur Seite.
Akustische Gitarre, sporadisch begleitende Orgel, ein Klavier, das klingt, als habe man es im Hinterzimmer einer Herforder Szenekneipe hinter einem roten Vorhang entdeckt. Dazu die Drums im zuverlässig unspektakulären Groove, der in Westfalen gelegentlich auch der sogenannte westfälische Schinkengroove genannt wird. Die zischenden Beckenschläge in einem der Schlussakkorde sind klar zu laut – eine Wohltat. Und wohl auch ein Beleg dafür, dass die Songs mehrheitlich One-Take-Aufnahmen sind. Hats Off in Richtung des Sterne- und DieGoldenen-Zitronen-Bassisten Thomas Wenzel, der als Produzent, Musiker und auch Arrangeur am unbedingten Charme dieses Albums seinen gehörigen Anteil hat.